Januar

Haukeeeee, kannst du mich ma freisägen??

 

Und zack, ist der erste Monat von 2024 schon um. Es ist echt viel passiert und ja, ich weiß, dass wir das jeden Monat schreiben, aber alles andere wäre auch eiskalt gelogen:). Ich habe das Gefühl dieser Monat sticht zwar nicht durch Produktivität, aber definitiv durch Vielfältigkeit hervor. Wir waren eine Woche auf Seminar, haben unseren Motorsägenschein gemacht, die Möweninsel hat uns wieder eingeholt, undundund.. Achso, bevor ich anfange zu erzählen, hier ist Lilli:)

 

Im neuen Jahr trudelten wir alle nach und nach aus unseren Weihnachtsurlauben wieder in Falshöft ein. Es war echt seltsam so lange voneinander getrennt zu sein, dementsprechend war die Freude über das Wiedersehen sehr groß :).

 

Unsere erste Arbeitswoche im neuen Jahr beinhaltete direkt ein lang ersehntes Highlight: der MOTORSÄGENKURS!! Eine Woche lang lernten wir alles, um in Zukunft sicher im Holz unterwegs sein zu können. Neben den offiziellen Lerninhalten war der Kurs von Erfahrungsberichten von unserem Ausbilder namens Volker geprägt. Dadurch konnten wir viel praxisnah lernen. Der erste Tag des Kurses bestand aus der offiziellen Theorie und der Wartungslehre. In den folgenden Tagen waren wir dann im Wald, um das Gelernte in der Praxis umzusetzen. Von Fallkerb und ein- und auslaufender Kette über Regelfälltechnik, aufgehängte Bäume und Anwendungsschwierigkeiten bei der Beachtung der Druck- und Zugseite (siehe Titel) bis zur Fällung mit Stechschnitt oder Seilwindenunterstützung war alles Mögliche dabei. Im Zuge dessen kamen auch alle möglichen kleinen Aha-Momente auf. Hier eine kleine Auswahl: gefrorener Waldboden macht die Kette extrem schnell stumpf; Holz spalten geht nur leicht, wenn man den natürlichen Riss im Kern als Richtung nimmt (ja, man kann den auch mit anderen Rissen im Holz verwechseln, etvl weiß ich das aus eigener Erfahrung..) und Bäume umarmen ist nicht nur Esotherik, sondern sicherheitsrelevant. Ansonsten kann ich echt nur sagen, dass der Kurs total Spaß gemacht hat und es sich schon sehr cool anfühlt, jetzt mit der Motorsäge Bäume fällen zu dürfen:).

 

In der Woche danach war dann auch direkt schon der Zeitpunkt das Gelernte in freier Wildbahn umzusetzen. Um das Möweninselprojekt beenden zu können, brauchten wir nämlich noch Material für den dritten Buschkästen. Deshalb fuhren wir also in Nils Tannenbaumplantage, um dort Bäume zu fällen. Das war wahrscheinlich eines der höchst seltenen Ereignisse im forstwirtschaftlichen Bereich, wo die Zweige wichtiger waren als das Holz;). Gut eine Woche verbrachten wir in der Plantage. Das Wetter kooperierte sogar und wir konnten erste frühlingshafte Sonnenstrahlen genießen. Während einer dieser Pausen kamen wir auch das erste Mal in Berührung mit Bäcker Hecker, dessen Bäckerwagen fuhr nämlich direkt an der Straße neben der Plantage vorbei und Steffi erwähnte wie gut die Eistorten dort seien. Zwei Minuten später war dann auch schon der Entschluss gefasst dort mal eine Eistorte zu bestellen, bewusst ohne Anlass, denn why not? (die Auswahl der Geschmacksrichtung sollte noch ein längerer Akt werden, aber davon wird euch Anna im Februar berichten). Ein bisschen mussten wir nämlich noch auf die Eistorte warten, denn in der kommenden Woche ging es für uns auf das dritte Seminar, wo ich dieses Mal auch Teil des Orgateams war. Aus diesem Grund sollte ich auch schon am Sonntag statt am Samstag anreisen und weil es uns Birkies nur im Dreierpaket gibt, reisten auch Julia und Anna schon am Sonntag an:). Bevor es am Sonntag aber in das Seminarhaus nach Güby ging, fuhren wir zur Demo gegen rechts nach Flensburg. Dort trafen wir uns mit 5 Freunden aus der Seminargruppe und circa 10.000 weiteren Menschen. Es war absolut atemberaubend und hoffnungsmachend! Weil die Demo aufgrund der großen Menschenmasse länger ging als gedacht, checkten wir auf der Rückfahrt noch den Mc Donald´s in Flensburg aus, bevor wir uns dann aber wirklich auf den Weg nach Güby machten.

 

Das Seminar hatte das Thema „Energiewende im Kleinen und Großen“. Ich habe das Gefühl, während dieser Woche sind wir echt noch mehr als Seminargruppe zusammengewachsen. Neben den thematischen Inhalten und viele Exkursionen bestand die Woche noch aus so viel mehr, dass es sich kaum zusammenfassen lässt. Ich versuche es aber mal, also here we go:

 

·        wir kickerten mit mal mehr und mal weniger Gegentoren in verschiedensten Verkleidungen

 

·        im Luisenlund bekamen wir mit, wie die Kinder der obersten 3% zur Schule gehen und hatten n leichten Mindfuck

 

·        mit einem Etikettiergerät kann man wunderbar in Geburtstage reinfeiern

 

·        Julia hört jetzt auf den Rufnamen „Haukeee“ (wenn man den Kontext weiß, wird es nicht besser)

 

·        Korruption kann auch in Planspielen stattfinden (Grüße gehen raus an „Prof. Dr.“ Lostus Maximus)

 

·        Gemeinsam nachts Brote schmieren und essen sollte als gruppenbildendes Tool angewendet werden

 

Das Seminar war also eine echt lustige Woche und ist teilweise mit einem Fiebertraum zu vergleichen. An dem Wochenende danach holten wir erstmal etwas Schlaf nach und fuhren tatsächlich noch mit Wathosen in die Birk und machten dort eine großartige Entdeckung, die besonders die Ehemaligen, die diesen Blog lesen, freuen wird (also haltet euch fest!): das Gästebuch in Üwis Hochsitz ist nämlich bei der Sturmflut unversehrt geblieben!! Wer bei dieser Nachricht also nicht in Jubelschreie ausbricht, hier ein paar Zusatzinfos: Üwi hat einen Hochsitz in der Birk, der seit Jahren allzeit beliebtes Anlauf- und Ausflugsziel für aktuelle und ehemalige FÖJler*innen ist. Und da man einerseits Ruhe und Zeit auf dem Hochsitz hat und andererseits manchmal gewisse Verbesserungsvorschläge bzgl des Interieurs oder der Gesamtatmosphäre hat, gibt es dort seit, glaube ich, 2015 ein Gästebuch. Als wir also durch das hüfthohe Wasser zum Hochsitz gestiefelt waren und das Gästebuch in alter Frische erblickten, war die Freude riesig und der seit der Sturmflut aus Sorge um Buch und Hochsitz entstandene Stein, der uns vom Herzen fiel, noch größer!

 

Achso, wo wir gerade schon von hüfthohem Wasser reden, wir hatten in der letzten Januarwoche endlich das benötigte Material für den letzten Buschkasten zusammen, sodass wir mit Sack und Pack nach Schleswig fuhren und dort bei knapp 5 Grad in Wathosen die Buschkästen stopften. Es sollte aber erstmal bei nur einem produktiven Möweninseltag in dieser Woche bleiben, da uns das Wetter leider überhaupt nicht in die Karten spielte. Es war entweder zu windig und zu wellig, um Material rüberzufahren oder das Wasser der Schlei stand zu hoch, um den Buschkasten zu stopfen. Deswegen vertrieben wir uns die Woche mit mal mehr, mal weniger notwendigen OKFs und kleinen Aufgaben, die sonst oft hintenüberfallen. Zudem trafen wir erste Vorkehrungen für den Zeitpunkt, wenn die Deichbaustelle beendet ist. Und jetzt, wo es schon Mitte Februar ist und ich diesen Blogeintrag schreibe (Zeitmanagement on point, ich weiß;)) kann ich sagen „Es bleibt SPANNEND“.