Ab etwa 8.000 v. Chr.: Nach der Ansiedlung erster Pionierpflanzen beginnt sich eine tundraähnliche Landschaft zu entwickeln, erste Zwergbirken und Krüppelkiefern siedeln sich an.
5.000 v. Chr.: Die Eiche verbreitet sich
4.000 – 1800 v. Chr.: Erste menschliche Hinterlassenschaften im Gebiet der Birk stammen aus Mittel- und Jungsteinzeit, darunter sind unzählige Feuersteinabschläge, wie sie beim Bearbeiten von Feuersteinwerkzeugen (Beile, Messer etc.) anfallen, sowie vereinzelt solche Werkzeuge. Östlich von Nieby und nordwestlich von Nieby-Westerfeld sind zwei sog. “Riesenbetten” belegt, große steinzeitliche Grabanlagen, bei Falshöft und am Steilhang von Nieby-Westerfeld deuten Brandstellen und die erwähnten Feuersteinabschläge auf siedelnde Sippengemeinschaften hin.
2.000 v. Chr.: Nach dendrochronologischen Untersuchungen durch das Archäologische Landesamt Schleswig an Holzresten am offenen Ostseeufer bestand zu dieser Zeit zwischen dem Schusterhaken und Falshöft ein dichter und alter Buchen-/Eichenmischwald, der inzwischen der Ostsee zum Opfer gefallen ist. Möglicherweise stammt aus dem lehmig- sandigen Boden dieses untergegangenen Waldes ein Teil des Materials der heutigen Birk In dieser Zeit wird immer mehr Material von den Steilküsten zwischen Falshöft und Schleimünde abgetragen und durch küstenparallele Strömungen zunächst nach Norden und später auch nach Westen transportiert und abgeladen. Es beginnt ein ausgedehntes Strandwallsystem zu entstehen.
6. Jh. n. Chr.: Durch den Auszug der Angelsachsen nach England ist Angeln weitgehend entvölkert. Bei Bassrott am äußersten östlichen Ende des ehemaligen Geltinger Noores besteht aber noch eine befestigte Siedlung, die durch ein Graben-Wall-System gesichert wird, wie Grabungen im November 2006 beweisen.
8. – 11. Jh. n. Chr.: Bei Goldhöftberg befindet sich eine Wikingersiedlung mit geschütztem Naturhafen (ehemaliges Goldhöfter Noor). Die Qualität der Schmuckfunde lässt einen Häuptlingssitz vermuten. Zur selben Zeit wird möglicherweise Solby, das Vorgängerdorf von Nieby, von dänischen Wikingern besiedelt.
1131: In Waldemars Erdbuch, einem Steuererfassungsdokument, werden Falshöft (Fughælsnæs) und Beveroe (Pytærø) erstmals erwähnt.
Nach 1300: Die Geltinger Kirche wird als spätgotische Backsteinkirche erbaut. Der Sage nach wurden auf Beveroe die Steine gebrannt und das Holz für die Balken geschlagen.
1409: Solby liegt “wüst”, angeblich durch die Pest ausgestorben
1460: Nieby, nordwestlich von Solby, wird als dessen Nachfolgesiedlung erstmals erwähnt
1494: Gelting wechselt den Besitzer vom dänischen König zu dessen Berater, dem Ritter Hans v. Ahlefeld. Zu diesem Gut gehört auch die Insel Beveroe (Perø) sowie das Strandwallsystem Birk (Barkø), das dem Namen nach (dän. Ø = Insel) zumindest zeitweise inselartig gewesen sein muss. Beveroe ist dicht bewaldet.
1652: Auf dem Kartenwerk von Johannes Mejer besteht Landverbindung von Falshöft nach Beveroe über die Strandwälle. Spätestens zu dieser Zeit wird die Birk als Jagdrevier genutzt.
1740: Von Quisnis nach Beveroe besteht eine Fährverbindung, Fährmann war Gert Holmers
1746: Das Fährhaus wird durch einen Sturm zerstört
1781: Sönke Ingwersen, seit 1777 Seneca Baron v. Gelting, erbaut auf Beveroe ein Jagdhaus mit prächtigem holzgetäfeltem Jagdsaal mit Kamin im Obergeschoss
1805: Der erste Lotse in Falshöft, Hans Lassen, wird erwähnt
1821 – 1832: Die Strandwälle zwischen Falshöft, Birk Nack und Beveroe werden zum Deich ausgebaut, zwischen Goldhöftberg und Beveroe wird das Große oder Beveroer Noor eingedeicht, 1824 wird die Mühle Charlotte, zur Entwässerung dieses Noores mittels Wasserschnecke erbaut, 1832 folgt eine weitere Mühle, deren Fundamente noch ca. 300 Meter nördlich der Vogelwärterhütte zu sehen sind.
um 1826: Neben anderen landwirtschaftlichen Gebäuden wird auf dem entstehenden Meierhof Beveroe eine gewaltige sog. Bohlendachscheune errichtet. Die Dachkonstruktion dieser “Walfischscheune” besteht aus frei gebogenen Holzständern, wodurch innen Heu und Stroh frei gestapelt werden kann.
1835: Die Ostsee dringt ein letztes Mal nördlich von Falshöft durch die Strandwälle. Spätestens nach der Reparatur des Deiches entsteht die Birkkate als Wohnort des Strandvogts
1864: Während des Deutsch-Dänischen Krieges veranstalten die Preußen ein Übungsschießen auf eine kleine Einbuchtung nördlich der Birkkate, die “Kutscherhak”, seitdem auch “preußische Bucht”.
13. November 1872: Die größte Sturmflut seit Menschengedenken bricht während eines 24 Stunden andauernden Orkans über die Ostseeküste herein. Der Wasserstand beträgt 3,20 Meter über NN, auf Höhe der Alten Plantage bricht der Deich, Falshöft und die Birkkate werden “von hinten” überflutet. Von der Birkkate bleibt nur das Ständerwerk stehen, in Falshöft geht eine Reihe von Häusern verloren. Auf dem Naturpfad über den Hauptentwässerungsgraben zwischen Beveroe und Nieby- Westerfeld wurde von den Mitarbeitern der Integrierten Station eine Wassersäule errichtet, an der der damalige Wasserstand abgelesen werden kann.
1898: Die Lotsenstation Falshöft wird mit drei Lotsen besetzt; das Lotsenhaus, in dem sich heute die Integrierte Station Geltinger Birk befindet, wird erbaut.
23./24. Dezember 1909: Der große Viehstall des Meierhofes Beveroe brennt ab, ein neues Gebäude wird errichtet.
1934: Der nördlichste Teil der Birk wird wegen seiner landschaftlichen Besonderheiten zum Naturschutzgebiet erklärt.
1935: Ein Stromanschluss wird gelegt, das Trafohäuschen wird gebaut.
1958: Durch einen Blitzschlag brennt der Viehstall erneut ab, der Hof verliert seine Wirtschaftsfähigkeit und wird vom Pächter nicht weiter betrieben; der Baron übernimmt wieder die Bewirtschaftung.
1963: Schweinestall wird renoviert, Melkstand und Rinderlaufstall werden gebaut: Jungvieh- und Milchkuhhaltung. Februar 1967: Die Bohlendachscheune stürzt nach einem schweren Sturm zusammen.
10. Juli 1969: Die Birkkate, bereits eine Ruine, geht in Flammen auf.
1969: Die Ruine des Hofhauses, der Bohlendachscheune und einiger anderer Gebäude werden entgültig weggeräumt, die Flächen zur Weide von Pferden und Rindern verpachtet.
1987: Die AG “Rettet Feuchtgebiete” präsentiert ein Konzept der Wiedervernässung der Birk ohne Deiche.
1988: Umweltminister Prof. Dr. Heydemann stellt Pläne vor, den Deich um die Birk aus Kosten- und Naturschutzgründen aufzugeben und stößt damit auf vehementen Widerstand in der Bevölkerung.
1993: Das Kabinett beschließt zur Geltinger Birk: Zustimmung zum Projekt mit der Maßgabe, Beteiligungsgespräche mit der kommunalen Ebene zu führen sowie den neuen Landesschutzdeiche baldmöglichst mit Priorität zu errichten.
1995: Die Stiftung Naturschutz gelangt durch Flächenkauf und -tausch in den Besitz der gesamten Birk bis 3,5 m Höhe.
2000: Die Biologen Nils Kobarg und Barbara Pohl entwickeln ein Konzept für eine integrierte Naturschutzstation und den Naturerlebnisraum Geltinger Birk. Die Stiftung Naturschutz plant die Einrichtung einer Halboffenen Weidelandschaft.
2002: Die erste Herde Koniks betritt die Birk,
2003: Die Integrierte Station Geltinger Birk wird im ehemaligen Lotsenhaus in Falshöft eröffnet.