Es gibt mal wieder sehr viel zu erzählen!
Das Wort „Schwimmleinen“ ist ja schon im letzten Blogeintrag gefallen. Diesen Monat also, wer hätte es gedacht, hatten wir wieder mit den Schwimmleinen zu tun! Diese sollten nämlich an der Westküste, nahe der dänischen Grenze ausgebracht werden. Da wir ja so gute Vorarbeit geleistet hatten und die 3500 m Schwimmleinen immer jeweils in Säcke eingetütet hatten, erleichterte uns das schon einiges! Während andere alles zu Fuß abliefen, schnappten Helena, Ole und ich uns den Kettendumper… Das kommt vielleicht ein bisschen faul rüber, aber das war schon sehr praktisch.
Kalksandsteine und blaue Müllsäcke schmückten die Ladefläche des Kettendumpers. Gelaufen werden musste trotzdem, denn die Säcke und die Steine verteilten sich ja schließlich nicht von allein am Rande des Grabens. Also konnte immer einer von uns fahren und die anderen beiden haben im Meter- Fußmarsch dann ihre Wege zurückgelegt und platzierten alle 10 m einen Kalksandstein und alle 100 m einen blauen Müllsack neben den Wassergräben. Falls ihr euch jetzt fragt, warum der ganze Aufwand? Die Schwimmleinen sollen verhindern, dass Feinde wie z.B. der Fuchs, an die Gelege der Brutvögel kommt und da so ein Fuchs angeblich zu blöd zum Tauchen ist, macht er vor ihnen halt. Die Schwimmleinen werden deshalb auch „Fuchszäune“ genannt.
Ein paar Tage später passierte dann das, wovon wir eigentlich gehofft hatten, dass wir davon verschont bleiben. Ich meine in einem kleinen Dorf, ja eigentlich mitten in der Botanik, wo Corona mehr oder weniger fern zu sein scheint, hat es uns dann alle Drei leider doch erwischt und wir konnten erstmal gut 2 Wochen getrennt von den Jungs in unserer Wohnung hocken. Verhungert sind wir allerdings nicht, denn wir wurden immer gut versorgt!
Auch wenn es echt blöd war nicht rausgehen zu dürfen, hatten wir in dieser freien Zeit dafür aber wieder mehr Zeit für unser Flyer- Projekt, für das wir während der Arbeitszeiten eher weniger Zeit hatten.
Nach gut 2 Wochen ging es dann weiter. Nach dem langen „Rumgammeln“ war unser erster Arbeitstag danach echt anstrengend. Die vom Februar übrig gebliebenen Brutinseln mussten noch fertig von ihrem Ballast befreit werden und wir hatten die Ehre, nicht wie andere „über“ die Meta-Norgaardts-Brüch zu laufen, sondern unter ihr durch paddeln zu dürfen, da wir noch eine Brutinsel auf der anderen Seite mähen mussten. Die Brücke aus einer anderen Perspektive zu betrachten, war auch mal ganz interessant! Wir merkten schnell, dass wir nach der längeren Coronapause kräftetechnisch noch absolut nicht fit waren und fühlten uns teilweise noch nicht mal in der Lage einen Freischneider tragen zu können. Die Kormorankolonie neben uns lachte uns daraufhin auch etwas aus…
Aber am Ende haben wir es dann doch mit vereinten Kräften (soweit diese vorhanden waren) geschafft und die Vögel konnten nun ungestört in die Brutsaison starten.
Aber so ganz war es noch nicht vorbei mit paddeln und Boot fahren. Der Fuchszaun an der Westküste musste ja noch ins Wasser gebracht werden, also sind wir zusammen mit anderen FÖJler*innen, mit einem Boot aufs Wasser und versuchten die Schwimmleinen mit den Kalksandsteinen im Wasser zu befestigen. Wir mussten uns des Öfteren aber Kapuzen überziehen, weil tausende Gänse, die ständig in Schwärmen über unsere Köpfe zogen, mit etwas Glück ihr Geschäft direkt über uns erledigt haben. Aber zum Glück taten sie das immer nur ca. 1 Meter neben uns...Danke!
Das war mal wieder ein langer, aber erfolgreicher Tag. Ob sich der ganze Aufwand dann letztendlich auch gelohnt hat, wird sich noch zeigen.
Wieder „zu Hause“ angekommen, wurden ein paar Tage danach wieder die Wildpferde besucht. Es gibt freudige Nachrichten. Neuer Nachwuchs! Bereits Anfang des Monats kam ein kleines Stutfohlen zur Welt, welches sehr munter und glücklich seine Mutter mit kleinen Freudensprüngen umkreiste:) Kurz darauf wurden zwei neue Fohlen geboren, die ebenfalls munter und gesund waren. Darüber waren wir natürlich sehr erfreut, weil dies bei Geburten im Frühjahr nicht selbstverständlich ist.
Eigentlich hatten wir beide uns an dem Tag vorgenommen nach Dänemark zu fahren, da wir ja schon ziemlich nah dran wohnen und noch nicht ein einziges Mal dort waren. Daraus wurde aber wieder nichts. Stattdessen saßen wir in der Pferdeherde und haben vor lauter niedlichen Fohlen die Zeit vergessen. Wir ärgerten uns erst ein bisschen über uns selbst, weil wir mal wieder unser Vorhaben nicht durchgesetzt hatten. Jedoch schmiedeten wir schnell einen anderen Plan und fuhren zusammen in die Nähe von Maasholm, was auch letzten Endes bestimmt die bessere Wahl war, denn es war echt herrlich!
Apropos Zeit vergessen… Nur noch ca. 4 Monate und unser FÖJ ist zu Ende. Daran versuchen wir zwar erst gar nicht zu denken, aber trotzdem wurden wir in diesem Monat häufiger daran erinnert...
Schließlich müssen neue FÖJler*innen her und es gab nun schon einige Vorbereitungen darauf. Wir haben ein Bewerbervideo für die neuen Bewerber*innen gedreht, um ihnen zu zeigen wie es hier aussieht und was wir hier eigentlich so treiben. Schließlich würden ihnen diese Eindrücke sonst fehlen, da die Bewerbungsgespräche leider aufgrund Corona wieder online stattfinden müssen. Ende März begannen dann schon unsere ersten Bewerbungsgespräche und es waren schon viele tolle Bewerber*innen dabei.
Klar muss man jedem jedes Mal das Gleiche erzählen, aber an Spaß mangelt es uns trotzdem nicht. So werden manchmal auch kurz vor einem Gespräch noch Sprüche rausgehauen, wegen denen man sich zusammenreißen muss, während des Gespräches nicht loslachen, oder den Raum verlassen zu müssen.
Im April geht es weiter mit Bewerbungsgesprächen und es gibt wieder viele spannende Dinge draußen zu erledigen!