Juni 2022

Wir hängen mal wieder dezent hinterher… und man mag es nicht glauben ich sitze gerade auf dem Sofa, aber nicht auf dem Sofa in unserer WG an der Ostsee, nein auf dem Sofa in meiner ersten Wohnung. Ja so schnell vergeht die Zeit…

Ich habe also die Ehre euch mal wieder in eine Reise in die Vergangenheit zu verführen!

Zuerst aber nochmal ein krasserer Zeitsprung noch weiter in die Vergangenheit, nämlich so ziemlich an den Anfang unseres FÖJ´s in den September. In dem Monat hatte ich auch schon die Ehre euch in unsere Welt der Adlerfarn- Bekämpfung einzuführen. Ja wir waren ziemlich oft in Böxlund und haben versucht den Adlerfarn aus dem Gebiet zu vertreiben. Erfolgreich kann man sagen, denn als wir im Juni noch einmal da waren, war der Unterschied enorm und wir waren ziemlich zufrieden, wie unsere Bekämpfung sich ausgewirkt hat. Nur noch ein paar Adlerfarnstauden wagten den Durchbruch an den steilen Abhängen. Die es dann für uns Anfang Juni zu erklimmen galt. Wie Bergziegen (aber unprofessionelle) krochen wir dann mit Stöcken in der Hand, in einer Horde den Hang hoch und versuchten auch nur jedem einzelnen Pflänzchen eine überzubraten! Aufgrund mehrerer kleiner „Ausrutscher“ kam es des Öfteren zu plötzlichen Erdrutschen und es war auch nicht ausgeschlossen, dass mal eine Person mit runterrutschte. Als wir dann am höchsten Punkt angekommen waren, durften wir noch einmal die Schaf- und Ziegenherde durch das Gebiet ziehen sehen. Von oben betrachtet ein riesengroßes Wimmelbild, man wusste gar nicht wo man hinschauen sollte. Auf der Rückfahrt sahen wir die Herde nochmal in einer Reihe geordnet, mit Schäfer, Schäferin und Hütehunden die Straße überqueren.

 

Das war somit auch das letzte Mal für uns in Böxlund!

 

Unsere Kröten- Aufzuchtstation ist in vollem Gange gewesen… und wir zogen ganz viele Mini- Kröten in Terrarien auf und konnten sie höchstpersönlich in die Freiheit entlassen. Es war so spannend jedes einzelne Entwicklungs- Stadium der Kröten mitzuerleben. Wie aus dem Laich den wir sammelten, dann irgendwann kleine würmchenartige Wesen schlüpften, die sich zu Kaulquappen entwickelten und dann die ersten Beinchen wuchsen… Und später gab es dann die Vierbeiner, die in das Terrarium umgesetzt werden mussten und für die wir täglich mit einem Riesen-Kescher schwungvoll über den Hof jagten oder die extra schönen Steine mit extra vielen Löchern zum Verstecken sammelten. Gerade mal Fingernagel groß waren die Kleinen.

 

Wir hatten außerdem noch einen Geburtstag zu feiern, denn ich bin 20 Jahre alt geworden und so war Delphine kurzerhand nicht mehr die alleinige „WG- Omi“ :)

In unserer Freizeit haben wir uns eines Abends mit Steffi zum Bogenschießen verabredet. Wir stellten uns auch gar nicht so blöd an. Ich zweifelte aber danach ein bisschen an meiner Kompetenz, denn mein gesamter linker Arm war danach blau-lila gefärbt. Fragt mich nicht wie ich das hinbekommen habe, aber mein Arm zog danach mehr Aufmerksamkeit auf sich, als ich es eigentlich wollte! Wir durften dann auch noch mit einer Speerschleuder Speere schleudern, ja das mit dem Ziel treffen gestaltete sich mit diesem äußerst coolen Gerät für uns eher schwierig, jedoch konnte man nach etwas Übung damit erstaunlich weit werfen.

 

Wir drei wollten unbedingt die ganze Zeit schon zu dritt auf ein Festival oder Konzert. Es verschlug uns dann auf ein Imagine Dragons Konzert, welches echt hammermäßig war!

Wieder an der Station angekommen, galt es aber noch die Wanderwegsbeschilderung auf der Birk fertig zu machen, unserem letzten Projekt, dass wir mit den Jungs gemeinsam beenden wollten. Delphine und ich befuhren zuvor die komplette Birk und ihre ganzen Wanderwege mit dem Fahrrad, fotografierten jeden einzelnen Wegweiser und jedes einzelne Schild. Außerdem teilten wir jedem Wegweiser eine Nummer zu, damit wir im Nachhinein dann wussten, welcher Pfahl wo wieder hin muss...sonst hätte es nämlich ein riesengroßes Chaos gegeben. Selbstverständlich gab es auch noch eine detaillierte Karte, in der wir die Nummern eingetragen haben und die Wanderwege farbig markiert haben:). Kurzerhand haben wir zusammen mit den Jungs ein sehr praktisches Regal für die abmontierten Schilder angefertigt. Alles was es brauchte waren ein paar Bretter, Kabelbinder und eine Leiter. Das Ergebnis seht ihr unten…Dort konnten wir dann immer pro Wegweiser unsere Schilder lagern und die fertigen ablegen, sodass diese von den Jungs mitgenommen und angebaut werden konnten.

 

Ende Juni ging es dann für uns auf unser allerletztes Seminar. Das Abschlussseminar fand auf Sylt statt und war meiner Meinung nach auch das schönste Seminar von allen! Diesmal waren alle FöJler/innen dabei, ich wünschte wir hätten schon viel früher ein Seminar mit alles zusammen gehabt! Wir hatten immer super Wetter und sind des Öfteren in der Nordsee baden gegangen. Am ersten Tag gab es eine Rallye für uns am Strand, wir bildeten Teams und haben versucht uns gegenseitig zu besiegen, von Sackhüpfen, wo am Ende unten aus dem Sack nur noch die Füße rausguckten und man eigentlich garkeinen Sack mehr gebraucht hätte, bis hin zu Schubkarre fahren und Schwämme auswringen war alles dabei. Und das alles bei strömendem Regen, der irgendwann seinen Weg in die untersten Klamottenschichten fand. Aber Spaß gemacht hat`s trotzdem!

 

Als wir vom Seminar wiederkamen haben wir noch weiter an unserem Wegweiser- Projekt gearbeitet und haben fleißig gemalt und geschliffen und verlegten unseren Arbeitsplatz nach draußen, sodass wir dann bei schönstem Wetter auf der Tischtennisplatte unsere Schilder bemalten und uns den ein oder anderen Sonnenbrand holten, weil wir die Sonne ein wenig unterschätzten.

 

Im Juni gab es zudem nochmal unendlich viele wunderschöne Abende mit schönen Sonnenuntergängen, die wir entweder mit Essen am Strand oder einmal auch mit einer abendlichen Fahrt mit dem Stationsbus genossen, da wir die Pferde gesucht hatten um noch einmal bei ihnen ein paar Verletzungen zu kontrollierten.

 

Und ich muss auch noch einmal sagen, es hat mir echt viel Spaß gemacht, euch aus unserem abenteuerlichen FÖJ- Alltag zu erzählen! Jedes Mal wenn ich dann einen Blog verfasst habe wurde mir noch einmal mehr bewusst, wie viel wir zusammen erleben durften und dafür bin ich unheimlich dankbar!